Bruttosozialglück statt Bruttosozialprodukt

Sonntag, den 30. Oktober 2011 um 16:17 Uhr

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Bhutan sorgt für ein weltweites Vorbild.

Bruttonationalglück (BNG) ist der Versuch, den Lebensstandard in breit gestreuter, humanistischer und psychologischer Weise zu definieren und somit dem herkömmlichen Bruttonationaleinkommen, einem ausschließlich durch Geldflüsse bestimmten Maß, einen holistischeren Bezugsrahmen gegenüberzustellen.

Der Ausdruck wurde 1979 von Jigme Singye Wangchuck, dem König von Bhutan geprägt, in Entgegnung auf ein Interview mit einem indischen Journalisten, der sich nach dem Bruttoinlandsprodukt von Bhutan erkundigt hatte.[1] Der König wollte damit zum Ausdruck bringen, dass er sich einer Wirtschaftsentwicklung verpflichtet fühle, die Bhutans einzigartiger Kultur und ihren buddhistischen Werten gerecht werde. Bhutan hat zu diesem Zweck mit der Kommission für das Bruttonationalglück eine Staatskommission eingesetzt.[2]

Während konventionelle Entwicklungsmodelle das Wirtschaftswachstum zum herausragenden Kriterium politischen Handelns machen, nimmt die Idee des Bruttonationalglücks an, dass eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft nur im Zusammenspiel von materiellen, kulturellen und spirituellen Schritten geschehen kann, die einander ergänzen und bestärken. Die vier Säulen des Bruttonationalglücks sind

* die Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung,
* Bewahrung und Förderung kultureller Werte,
* Schutz der Umwelt und
* gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen.

Quelle:

Artikel in der Zeit: http://www.zeit.de/2008/13/Bhutan

http://www.thomas-caspari.de/bhutan/gnh/index.htm