KRITIK DER WISSENSCHAFT: Die materialistische Täuschung vom Killer-Virus führt gesellschaftlich in den Totalitarismus

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Auf der Suche nach der Ursache der Infektionskrankheiten des Menschen landet die materialistische Naturwissenschaft bei immer kleineren, von außen kommenden Materieteilchen, die schließlich so klein sind, dass sie nur mit größtem technischen Aufwand scheinbar in die Wahrnehmbarkeit geholt werden, in Wahrheit aber nur gedankliche Konstrukte, also Glaubensvorstellungen bleiben. Damit hebt sich eine „Wissenschaft“ selbst auf, die schon mit der Übertragung monokausaler Gesetze der anorganischen Natur auf komplexe menschliche Organismen einen grundsätzlichen materialistischen Irrweg eingeschlagen hat, der jeder wissenschaftlichen Fundierung mangelt und, wie wir gerade erleben, gesellschaftlich in den Totalitarismus führt.


 

Gewisse Experten, Politiker und Journalisten verkündeten im März 2020 mit zunehmendem Alarmismus die angeblich pandemische Ausbreitung eines hochgefährlichen neuen „Killervirus“, der jeden erfassen und töten könne, weil es noch keine Immunität gegen ihn gebe und den auch klinisch Gesunde übertragen könnten, so dass tiefgreifende Freiheitsbeschränkungen unumgänglich seien, bis ein alleinrettender Impfstoff zur Verfügung stünde.
Doch weder ein Corona-Virus, noch irgendein anderes Virus, auf das eine Infektionskrankheit zurückgeführt wird, ist jemals aus einem kranken Menschen in wissenschaftlich einwandfreier Weise gereinigt und isoliert und so in einer Aufnahme real nachgewiesen worden. Es handelt sich immer nur um nicht genau bestimmbare Sequenzen, die willkürlich einem angeblich dahinter stehenden Virus zugeordnet werden, das aber bisher selbst nicht in die Wahrnehmbarkeit geholt werden konnte. Dies ist hier in mehreren Artikeln ausführlich dargestellt worden. 1

Damit fehlt der Erkenntnis, die grundsätzlich aus dem Zusammenfluss von Wahrnehmungen einerseits und Begriffen andererseits besteht, das eine notwendige Element der Wahrnehmung. Dieses kann auch nicht durch eine ständige Hypothese ersetzt werden, denn Hypothesen sind immer nur zeitliche Brücken, die voraussetzen, dass das hypothetisch Gesetzte durch eine spätere Wahrnehmung eingeholt wird. Dauerhafte Hypothesen sind gedankliche Konstrukte, also Spekulationen, welche die Wissenschaftler zur Glaubensgemeinschaft machen. Und damit haben wir es offensichtlich in der Virologie zu tun.

Doch selbst wenn es Viren gäbe und sie ebenso wie Bazillen noch wahrnehmbar wären, stellte sich die grundsätzliche wissenschaftstheoretische Frage, ob zwischen ihnen und einer Infektionskrankheit des Menschen die simplen Kausalitätsmuster der anorganischen Natur wie in Physik und Chemie einfach angewendet, also die Kausalitäts-Gesetze des Anorganischen auf die organische Natur des lebendigen, beseelten Organismus des Menschen unbesehen übertragen werden können. Macht ein von außen einfallendes Bazillus oder Virus krank, so wie ein geworfener Stein zu einer Verletzung führt? Gibt es diese einfache Monokausalität im Organismus? Dazu muss man sich erst einmal den grundlegenden Unterschied beider Naturreiche deutlich machen.

Zum Wesen des Organismus

Niemand hat das Wesen und die Gesetze des Organischen im Unterschied zum Anorganischen so klar erfasst wie Goethe. Dieser schätzte seine naturwissenschaftlichen Forschungen selbst höher ein als seine Dichtungen. Rudolf Steiner war als junger Naturwissenschaftler Herausgeber von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften und hat dessen Erkenntnisse in verschiedenen Einleitungen herausgearbeitet und dargestellt. Er bezeichnete insbesondere seine morphologischen Arbeiten, in denen Goethe die theoretischen Grundlagen und die Methode des Studiums organischer Naturen feststellte, als eine wissenschaftliche Tat ersten Ranges und schrieb: „Lange vor Kepler und Kopernikus sah man die Vorgänge am gestirnten Himmel. Diese fanden erst die Gesetze. Lange vor Goethe beobachtete man das organische Naturreich. Goethe fand dessen Gesetze. Goethe ist der Kopernikus und Kepler der organischen Welt“. 2

Worin besteht der Unterschied zwischen Erscheinungen der anorganischen und solchen der organischen Natur?
„Eine Erscheinung der ersteren Art ist z. B. der Stoß zweier elastischer Kugeln aufeinander. Ist die eine Kugel ruhend und stößt die andere in einer gewissen Richtung und mit einer gewissen Geschwindigkeit auf dieselbe, so erhält jene ebenfalls eine gewisse Bewegungsrichtung und eine gewisse Geschwindigkeit. … Wir haben diese Erscheinung begriffen, wenn wir aus Masse, Richtung und Geschwindigkeit der ersten und aus der Masse der anderen die Geschwindigkeit und Richtung von letzterer angeben können; wenn wir einsehen, dass unter den gegebenen Verhältnissen jene Erscheinung mit Notwendigkeit eintreten müsse. Das letztere heißt aber nichts anderes, als: Es muss dasjenige, was sich unseren Sinnen darbietet, als eine notwendige Folge dessen erscheinen, was wir ideell vorauszusetzen haben. Ist das letztere der Fall, so können wir sagen, dass sich Begriff und Erscheinung decken. Es ist nichts im Begriffe, was nicht auch in der Erscheinung wäre und nichts in der Erscheinung, was nicht auch im Begriffe wäre.3

Die sinnlich wahrnehmbaren Vorgänge der unorganischen Natur werden also ausschließlich durch Verhältnisse bedingt, die ebenfalls der Sinnenwelt angehören. Nur die unmittelbar sinnlich-wahrnehmbaren Verhältnisse bedingen sich untereinander. Eine begriffliche Erfassung solcher Vorgänge ist also nichts anderes als eine Ableitung von Sinnenfällig-Wirklichem aus Sinnenfällig-Wirklichem. „Räumlich-zeitliche Verhältnisse, Masse, Gewicht oder sinnlich wahrnehmbare Kräfte wie Licht oder Wärme sind es, welche Erscheinungen hervorrufen, die wieder in dieselbe Reihe gehören.“ Ein Körper wird z.B. erwärmt und vergrößert dadurch sein Volumen; das erste wie das zweite, sowohl die Ursache wie die Wirkung, gehören der Sinneswelt an. Darin besteht, dass sich Wahrnehmung (Erscheinung) und Begriff decken. Es bleibt uns nichts dunkel und rätselhaft in den Vorgängen, weil wir alle Verhältnisse kennen, aus denen sie folgen.

Beim Organismus dagegen erscheinen die für die Sinne wahrnehmbaren Verhältnisse, z. B. Form, Größe, Farbe, Wärmeverhältnisse, nicht bedingt durch Verhältnisse der gleichen Art. „Man kann z. B. von der Pflanze nicht sagen, dass Größe, Form, Lage usw. der Wurzel die sinnlich-wahrnehmbaren Verhältnisse am Blatte oder an der Blüte bedingen. Ein Körper, bei dem dies der Fall wäre, wäre nicht ein Organismus, sondern eine Maschine. Man muss vielmehr zugestehen, dass alle sinnlichen Verhältnisse an einem lebenden Wesen nicht als Folge von andern sinnlich-wahrnehmbaren Verhältnissen erscheinen, wie dies bei der unorganischen Natur der Fall ist. –
Alle sinnlichen Qualitäten erscheinen hier vielmehr als Folge eines solchen, welches nicht mehr sinnlich wahrnehmbar ist. Sie erscheinen als Folge einer über den sinnlichen Vorgängen schwebenden höheren Einheit. Nicht die Gestalt der Wurzel bedingt jene des Stammes und wiederum die Gestalt von diesem jene des Blattes usw., sondern alle diese Formen sind bedingt durch ein über ihnen Stehendes, welches selbst nicht wieder sinnlich-anschaulicher Form ist; sie sind wohl füreinander da, nicht aber durcheinander.

Sie bedingen sich nicht untereinander, sondern sind alle bedingt von einem anderen. Wir können hier das, was wir sinnlich wahrnehmen, nicht wieder aus sinnlich wahrnehmbaren Verhältnissen ableiten, wir müssen in den Begriff der Vorgänge Elemente aufnehmen, welche nicht der Welt der Sinne angehören, wir müssen über die Sinnenwelt hinausgehen. Es genügt die Anschauung nicht mehr, wir müssen die Einheit begrifflich erfassen, wenn wir die Erscheinungen erklären wollen. Dadurch aber tritt eine Entfernung von Anschauung und Begriff ein; sie scheinen sich nicht mehr zu decken; der Begriff schwebt über der Anschauung. Es wird schwer, den Zusammenhang beider einzusehen. Während in der unorganischen Natur Begriff und Wirklichkeit eins waren, scheinen sie hier auseinanderzugehen und eigentlich zwei verschiedenen Welten anzugehören. Die Anschauung, welche sich den Sinnen unmittelbar darbietet, scheint ihre Begründung, ihre Wesenheit nicht in sich selbst zu tragen. Das Objekt scheint aus sich selbst nicht erklärbar, weil sein Begriff nicht von ihm selbst, sondern von etwas anderem entnommen ist.“
Das Objekt erscheint nicht von Gesetzen der Sinneswelt beherrscht, ist aber doch für die Sinne wahrnehmbar.

In der anorganischen Welt herrscht also Wechselwirkung der Teile einer Erscheinungsreihe, ein gegenseitiges Bedingtsein. In der organischen Welt bestimmt nicht ein Glied eines Wesens das andere, sondern das Ganze bedingt jedes Einzelne aus sich selbst, seinem eigenen Wesen gemäß. Dieses aus sich selbst Bestimmende nannte Goethe eine Entelechie. Sie ist eine sich aus sich selbst in das Dasein rufende Kraft, die wir sinnlich nicht wahrnehmen, sondern nur als Idee fassen können. Was in die Idee eingeht, fasst die Erfahrung nicht zusammen, sondern es bewirkt das zu Erfahrende, ist im Organismus als schöpferisches Agens tätig und wirksam.

In der Pflanze führt der Organismus ein rein vegetatives Leben, das sich in der Entfaltung und Zusammenziehung erschöpft. Im Tier kommt noch eine höhere, seelische Kraft hinzu, die das Vegetative sich nicht selbst überlässt, sondern in ihren Dienst stellt. Sie äußert sich als ein Vermögen, das Vegetative zu seinem Werkzeug umzugestalten. Das Tier erscheint als eine in sich beschlossene Welt, ein Mikrokosmos in einem noch viel höheren Sinne als die Pflanze. Es hat ein Zentrum, aus dem jedes Organ gestaltet erscheint. Die Gestalt des Tieres ist von innen bestimmt und bildet die Grundlage für sein äußerliches Dasein.

Im Menschen schließlich, um ihn noch hinzuzufügen, wird der lebende und beseelte Organismus noch von einer noch höheren Kraft durchdrungen, die das Vegetative und Seelische von innen weiter umgestaltet, in die aufrechte Gestalt erhebt und immer mehr in den Dienst des denkenden, sich selbst bestimmenden Geistes stellt.

Krankheits-Störungen

Die Gesundheit des menschlichen Organismus hängt ab von dem harmonischen Zusammenwirken aller übersinnlichen Kräfte, die das Ganze des Organismus ausmachen. Krankheiten entstehen, wenn im Inneren an einer oder verschiedenen Stellen Störungen stattfinden, durch welche die Gesamtheit der sinnlich nicht wahrnehmbaren Kräfte der Entelechie aus dem Gleichgewicht gerät. Die Ursachen können sehr vielfältig und ineinandergreifend sein und müssen im Inneren, in der Komplexität des Organismus selbst gesucht werden. Da im Organismus nicht materielle Teile bedingend auf materielle Teile wirken, können auch nicht in von außen eindringenden materiellen Teilen Krankheitsursachen für den Organismus gefunden werden. Sie können allenfalls als Fremdkörper Abwehrreaktionen wie lokale Entzündungen hervorrufen.

So hat auch die Menschheit in ihrer ganzen Geschichte das Entstehen von Krankheiten immer aus einer komplexen, ganzheitlichen Sichtweise gesehen und behandelt. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es durch die völlig in den Materialismus abgleitende moderne Naturwissenschaft einen fundamentalen Paradigmenwechsel, indem man die eindimensionalen Kausalitätsmuster aus der anorganischen Natur stupide auf die organische Natur des lebendigen, beseelten Organismus des Menschen übertrug: ein Bazillus (Ursache) – eine Krankheit (Wirkung).
Dabei ist vielfach nachgewiesen, dass schädliche Bazillen sich grundsätzlich erst im Gefolge der Krankheit einfinden, da sie in deren Milieu besonders günstige Lebensbedingungen finden. Sie sind also nicht die Ursache, sondern Folge, Begleiterscheinung der Krankheit. (Vgl. in Anm. 1 „Die Wissenschaft vom Virus … )

Das Wesen und die Gesetze des Organismus, wie sie Goethe herausgearbeitet hat, wurden völlig ignoriert und der Organismus wie etwas Anorganisches behandelt: praktisch als Maschine.
Diese ist die äußere technische Zusammenführung der monokausalen Wirkung anorganischer Teile aufeinander. Es ist alles vollkommen durchschaubare Wechselwirkung materieller Teile, außer der nichts in der Maschine existiert. Das einheitliche Prinzip, das sie für eine ganz bestimmte Funktionsweise zusammenfügt, liegt außerhalb der Maschine als Plan im Kopf des Konstrukteurs, während das Prinzip, welches das Wechselverhältnis der Teile im Organismus bewirkt, in diesem selbst lebendig wirksam ist.

So sind die naturwissenschaftlichen Arztpraxen und Krankenhäuser vielfach zu Reparaturwerkstätten eines im Grunde maschinell vorgestellten Körpers geworden, denen der Mensch als lebendiges, beseeltes und Geist-erfülltes Wesen weitgehend abhandengekommen ist.

Dem liegt letztlich zugrunde, dass der Materialismus nur sinnlich wahrnehmbare Materie als Wirklichkeit anerkennt und die Ursachen der Erscheinungen auch nur in irgendwelchen Materie-Teilen suchen kann. Daher gilt ihm als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis nur eine solche, die sowohl Ursache als auch Wirkung in sinnlich-wahrnehmbaren Verhältnissen nachweisen kann. Dies ist aber nur in der anorganischen Natur der Fall. In den Organismen liegen die Ursachen der im Sinnlichen wahrnehmbaren Erscheinungen in den aus dem Übersinnlichen ganzheitlich organisierenden Kräften. Wird daher die im Anorganischen berechtigte Methode willkürlich auch der organischen Natur übergestülpt, wird diese damit in ihrer Eigenart ausgelöscht. Das ist natürlich unzulässig und ein schwerwiegender wissenschaftstheoretischer Fehler. Die wissenschaftliche Methode hat sich nach dem Gegenstand zu richten, der erkannt werden soll.

Daher findet die materialistische Naturwissenschaft in der Materie auch nie eine befriedigende Erklärung, so dass sie immer tiefer in immer kleinere Teile und schließlich noch hinter diese vorzudringen sucht, um die wahren Ursachen dort zu finden. Dem liegt ein weiterer grundsätzlicher Irrtum über das Wesen der Erkenntnis zugrunde.

Erkenntnis und Wirklichkeit

Die moderne Naturwissenschaft geht von der völlig unreflektierten Annahme aus, unseren Sinnen liege vor aller Erkenntnis die materielle Welt in ihrer vollen Wirklichkeit vor, und unser Denken habe nur die Aufgabe, ein möglichst getreues Abbild davon zu bilden und bewusst zu machen. Die wahrgenommene materielle Welt gilt daher alleine als objektiv und das Denken als lediglich subjektives Ordnungs-Element. Das ist ein fundamentaler Irrtum, der auch das Alltagbewusstsein der meisten Menschen prägt.

Demgegenüber hat Rudolf Steiner in Anknüpfung an Goethe in seinen erkenntnistheoretischen Schriften rein phänomenologisch aufgedeckt, dass wir als Mensch natürlich in der vollen Wirklichkeit leben, aber nicht in unserem Bewusstsein. Im Bewusstsein befinden wir uns vor aller Erkenntnis zunächst außerhalb der Wirklichkeit und arbeiten uns dadurch, dass wir das, was uns als Wahrnehmung von außen entgegenkommt, von innen mit Begriffen des Denkens durchdringen, immer mehr in die Wirklichkeit hinein.
Die Wahrnehmungen liefern uns nur die Außenseite der Dinge. Ihr Inhalt, Bedeutung und Wesen, geht uns in den Begriffen und Ideen unseres Denkens auf. In der Synthese beider Elemente ersteht in unserem Bewusstsein die Wirklichkeit sukzessive neu, die außer uns natürlich in Einheit besteht, deren beide Elemente unserem Bewusstsein aber auf zwei getrennten Wegen zufließen: einerseits über die Sinneswahrnehmungen, andererseits über das Denken. 4

Unser Denken ist nur als Tätigkeit subjektiv, im gleichen Sinne wie auch unsere Sinnesorgane subjektiv sind. Und so wie wir die Wahrnehmungen der Sinne als objektiv der Welt angehörig auffassen, so erfassen wir in den Begriffen und Ideen des Denkens den objektiven Inhalt des Wahrgenommenen. Das Denken ist ebenso Wahrnehmungsorgan, es ist Organ zur Erfassung der objektiven Begriffe und Ideen, die in Gedankenform enthalten, was real in den Dingen konstituierend und schaffend wirksam ist.
Es kommt alles darauf an, die Denkinhalte in ihrer objektiven Bedeutung zu erfassen. Sie sind die Lösung dessen, was uns die Wahrnehmungen als Rätsel aufgeben. Da die materialistische Naturwissenschaft das Denken aber völlig verkennt und in den materiellen Wahrnehmungen die Wirklichkeit sieht, sucht sie die Lösungen verkrampft in immer kleineren materiellen Teilen und schließlich noch dahinter. Doch dort können sie niemals gefunden werden, sondern nur im Denken, das sich an der genauen Beobachtung der Wahrnehmungen entzündet.

So formuliert Rudolf Steiner im Sinne Goethes in den Einleitungen zu dessen Sprüchen in Prosa:
„Der Gedankeninhalt, der aus dem menschlichen Geiste entspringt, wenn dieser sich der Außenwelt gegenüberstellt, ist die Wahrheit. … Wer hinter den Dingen noch etwas sucht, das deren eigentliches Wesen bedeuten soll, der hat sich nicht zum Bewusstsein gebracht, dass alle Fragen nach dem Wesen der Dinge nur aus einem menschlichen Bedürfnisse entspringen: das, was man wahrnimmt, auch mit dem Gedanken zu durchdringen. Die Dinge sprechen zu uns, und unser Inneres spricht, wenn wir die Dinge beobachten. Diese zwei Sprachen stammen aus demselben Urwesen, und der Mensch ist berufen, deren gegenseitiges Verständnis zu bewirken. Darin besteht das, was man Erkenntnis nennt. Und dies und nichts anderes sucht der, der die Bedürfnisse der menschlichen Natur versteht.

Wer zu diesem Verständnisse nicht gelangt, dem bleiben die Dinge der Außenwelt fremdartig. Er hört aus seinem Innern das Wesen der Dinge nicht zu sich sprechen. Deshalb vermutet er, dass dieses Wesen hinter den Dingen verborgen sei. Er glaubt an eine Außenwelt noch hinter der Wahrnehmungswelt. Aber die Dinge sind nur so lange äußere Dinge, so lange man sie bloß beobachtet. Wenn man über sie nachdenkt, hören sie auf, außer uns zu sein. Man verschmilzt mit ihrem inneren Wesen. Für den Menschen besteht nur so lange der Gegensatz von objektiver äußerer Wahrnehmung und subjektiver innerer Gedankenwelt, als er die Zusammengehörigkeit dieser Welten nicht erkennt. Die menschliche Innenwelt ist das Innere der Natur.“

Der Mensch ist selbst das Organ, durch das die Natur ihre Geheimnisse ausspricht. In der subjektiven Persönlichkeit des Menschen erscheint der tiefste Gehalt der Welt. Nicht in dem, was als Wahrnehmung der materiellen Außenwelt auftritt, liegt das Wesen des Daseins, sondern in dem, was im menschlichen Geiste lebt und aus ihm hervorgeht.
„Goethe betrachtet es daher als einen Irrtum, wenn der Naturforscher durch Instrumente und objektive Versuche in das Innere der Natur dringen will, denn «der Mensch an sich selbst, insofern er sich seiner gesunden Sinne bedient, ist der größte und genaueste physikalische Apparat, den es geben kann, und das ist eben das größte Unheil der neueren Physik, dass man die Experimente gleichsam vom Menschen abgesondert hat, und bloß in dem, was künstliche Instrumente zeigen, die Natur erkennen, ja was sie leisten kann, dadurch beschränken und beweisen will».“ 5

Künstliche Instrumente wie Mikroskope können ja m. E. zur Verdeutlichung der Wahrnehmung einen eingeschränkten Nutzen haben, sie führen aber zu immer komplizierteren Apparaten, um in immer kleinere illusionäre Welten vorzustoßen, um dort die Wahrheit – vergeblich – zu suchen.

Die Rolle der Mathematik

Dabei spielt die Mathematik eine verhängnisvolle Rolle. Zwar lieg dem Hinzuziehen mathematischer Begriffe und Vorstellungen das berechtigte Streben nach höchstmöglicher Durchsichtigkeit und Klarheit zugrunde. Es führt aber zu mathematisch-mechanischen Modellen wie beispielsweise dem Atommodell, in dem man nach dem Muster der Himmelsmechanik im kleinen Kosmos der Atome und Moleküle alles in durchsichtiger Mathematik berechnen zu können glaubt. Damit hat man das Feld der unmittelbaren Wahrnehmung aber vollends verlassen und bewegt sich in spekulativen Vorstellungen, die sich vor die Wahrnehmungen der Natur schieben und den Zugang versperren.

Zudem enthalten die mathematischen Begriffe nur den rein quantitativen Aspekt der Erscheinungen unter Ausschluss alles Qualitativen. Die Begriffe sind klar, aber ihr Umfang wird arm. Sie enthalten im Grunde nichts, was uns tiefer in das Wesen der Dinge hineinführt, alle Sinnesqualitäten gehen verloren.
„Wir finden“, stellt Rudolf Steiner in einem naturwissenschaftlichen Vortrag fest, „in dem, was so Klarheit geworden ist, nichts, was uns das Leben begreiflich erscheinen lässt. Wir sind gewissermaßen ins Licht gekommen, aber wir haben den Boden unter den Füßen verloren. Wir finden keine Begriffe, die uns das Leben, die uns das Bewusstsein selber irgendwie verbildlichen ließen. Mit der Klarheit, die wir um unserer Menschlichkeit willen erringen müssen, geht uns das Inhaltsvolle desjenigen verloren, wonach wir eigentlich gestrebt haben. … Wir machen uns mit dieser Klarheit ein Weltbild. Aber in diesem Weltbild ist keine Möglichkeit, den Menschen, uns selbst, drinnen zu finden. Wir sind an unsere Oberfläche gekommen mit unseren Begriffen bis zum Verkehr mit der Natur. Wir kommen zur Klarheit, aber wir haben auf dem Wege den Menschen verloren.“ 6

Dagegen lehnte sich Goethe auf. Er hielt es für notwendig, innerhalb der Wahrnehmungen, der reinen Phänomene, stehenzubleiben und in der denkenden Durchdringung von den sekundären Erscheinungen zu den Urphänomenen zurückzugehen.
Er verlangt ein solches Zurückgehen zu den Urphänomenen, wie es der Mathematiker übt, wenn er von den komplizierteren Gebilden des äußeren Anschauens zu dem Axiom zurückgeht. Die Urphänomene sollen die empirischen Axiome, die erfahrbaren Axiome sein. Und so verlangt Goethe, gerade mit echt mathematischem Geiste, ein inneres Hineintragen der Mathematik in die Phänomene. Und er spricht das aus, indem er sagt: Wir suchen die Urphänomene, indem wir uns bewusst sind, dass wir sie so suchen müssen, dass wir im strengsten Sinne dem Mathematiker nach seiner Gesinnung dafür Rechenschaft ablegen können. – Was Goethe also sucht, das ist ein modifiziertes, ein metamorphosiertes Mathematisieren, ein Hineintragen des Mathematisierens in die Phänomene. Dies verlangt er als eine naturwissenschaftliche Tätigkeit.“ 7

Dies kann hier nicht weiter verfolgt werden. Worauf es ankommt, ist den grundsätzlichen Irrweg der materialistischen Naturwissenschaft aufzuzeigen.

Fazit – Das Virus-Syndrom

Die geschilderten naturwissenschaftlichen Irrwege werden gegenwärtig mit ihren ungeheuren – nicht nur medizinischen, sondern auch politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen – am Virus-Dogma der Corona-Krankheit sichtbar.
Die irrtümliche Voraussetzung, die volle Wirklichkeit liege unserem Bewusstsein bereits ohne unser Zutun vor und unser Denken habe nur die Aufgabe, ein möglichst getreues subjektives Abbild davon zu zeichnen, führt zu einer völligen Verkennung der Bedeutung des Denkens und der einseitigen Suche nach der Krankheitsursache in der Wahrnehmung immer kleinerer materieller Einheiten – hier einem angeblich Millionstel Millimeter großen Virus -, das aber schließlich trotz aller Verrenkungen unwahrnehmbar, ein bloßes gedankliches Konstrukt bleibt, in das man alles Mögliche hineinlegen kann.

Da die materialistische Naturwissenschaft die Ursachen von materiellen Erscheinungen nur in irgendeiner Materie selbst sieht, und dies in der anorganischen Natur, in Physik und Chemie auch tatsächlich der Fall ist, überträgt sie dieses monokausale Verhältnis unbesehen und in völlig unwissenschaftlicher Weise auf den menschlichen Organismus, der von ganz anderen Gesetzen beherrscht wird. Sie sucht die Ursache der körperlich-materiellen Infektionskrankheit ausschließlich in einem, wenn auch noch so kleinen materiellen Teil, das in den Organismus eingedrungen sein soll und allein die Krankheit bewirke.

Dabei hat Goethe streng wissenschaftlich nachgewiesen, dass in einem lebendigen Organismus nicht ein materieller Teil einen anderen materiellen Teil bewirkt und bestimmt, sondern alle materiellen Teile von einem allen übergeordneten Lebens-Prinzip bestimmt werden, das selbst aber nicht sinnlich-materiell wahrnehmbar ist. Beim menschlichen Organismus kommt noch die Wirksamkeit von Seelen- und Geisteskräften hinzu, die alle den physischen Sinnen nicht direkt sichtbar, aber in ihren materiellen Auswirkungen genau beobachtbar sind. Krankheiten des menschlichen Organismus sind daher primär nur in dieser übersinnlichen Kräfteorganisation zu suchen, in der die Kräfte nicht in der richtigen Weise organisierend zusammenwirken. Eindringende materielle Teile (von Giftstoffen abgesehen) können als Fremdkörper allenfalls zu lokalen Störungen führen, nicht aber eine Erkrankung des Organismus verursachen. Das ist das Entscheidende.

Mit der Fixierung auf Bazillen oder imaginäre Viren als angebliche Erreger der Krankheit, gerät der Organismus selbst mit seiner eigenen Gesetzmäßigkeit völlig aus dem Blick und die eigentlichen Krankheitsursachen werden überhaupt nicht mehr untersucht. Man schaut folglich nur auf die Krankheitssymptome, die nicht von innen, sondern durch die eingebildeten Erreger hervorgerufen sein sollen, und bekämpft mit chemischen Medikamenten die imaginären Viren, in Wirklichkeit jedoch nur die Symptome, während die Krankheitsursachen nach wie vor unerkannt bestehen bleiben. Ein völlig surreales Szenario.

Dies vollkommen zu durchschauen und gesellschaftlich geltend zu machen, ist von großer Bedeutung. Denn es geht nicht nur um die derzeitige Corona-Krise. Alle folgenden Pandemien, die ja bereits angekündigt sind, werden in diesem selben materialistischen unwissenschaftlichen Aberglauben ihre sumpfige Grundlage haben und von denselben wirtschaftlichen und politischen Kräften instrumentalisiert werden. Ein Netz von Zwangsvorschriften wird Abstand, Isolation, Maskentragen, Schließungen, Testen und Impfen aus Angst vor einem nicht vorhandenen „tödlichen Erreger“ noch perfekter regeln und noch schlimmere totalitäre Zustände herbeiführen – wenn die Zusammenhänge nicht von genügend Menschen durchschaut und die verhängnisvollen Entwicklungen gestoppt werden.

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1  Vgl.:
–  Die „Wissenschaft“ vom Virus, das einfach nicht nachzuweisen ist;
Das Virus ist ein Phantom – Es gibt keinen Nachweis seiner Existenz;
–  „Virologen, die krankmachende Viren behaupten, sind Wissenschaftsbetrüger“.
Siehe auch: Dr. Gerd Reuther auf politikstube.com

2   R. Steiner Gesamtausgabe (GA) Bd. 1, S. 70, 107: GA001.pdf (fvn-archiv.net)
3   a.a.O. S. 70 ff. auch für die folgenden Zitate
4   Ausführlich entwickelt in: Phänomenologie der Erkenntnis mit Literaturangaben
5   R. Steiner in GA 1, S. 332 f.  GA001.pdf (fvn-archiv.net)
6   R. Steiner in GA 322, S. 9 f., 16 f.
7   R. Steiner in GA 322, S. 43 f.