Erwachen – was ist das?

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Unter "geistigem Erwachen" versteht man im Allgemeinen das Erkennen unserer "wahren Natur", die uns innewohnt und zugleich den gesamten Kosmos beseelt. Doch wie kommt es zu diesem Erwachen und was steckt dahinter? Wird dieses von selbst ausgelöst oder können wir bewusst etwas dazu beitragen?
Athokawe, spiritueller Onlinelehrer auf raumbewusstsein.net versucht, antworten zu geben.


Erwachen durch Körperfühlen

Um eine wichtige Frage gleich zu beantworten: Ja, wir können bewusst etwas zu unserem Erwachen beitragen, in dem wir lernen, unseren Körper als "Zugang zur spirituellen Dimension" zu nutzen.

Hierfür genügt es, unsere Aufmerksamkeit in den Körper zu lenken und dort solange zu halten, bis allmählich die Zellen darin lebendig zu vibrieren beginnen. Und sobald wir in der Lage sind, die Lebensenergie in uns zu spüren, so haben wir auch schon gefunden.

Denn wir sind diese Lebensenergie, die von unserem immer gegenwärtigen Bewusstseinsfeld ausgeht sowie unseren Körper beseelt, am Leben erhält und auch überdauert. Wir sind somit viel mehr, als bisher gedacht. Wir sind nicht nur eine sterbliche Person mit einem Körper, Verstand und einer Lebensgeschichte, sondern wir sind das ewige, göttliche Bewusstseinsfeld dahinter, welches mit seiner unermesslichen Intelligenz und Schöpferkraft die Erfahrungswelt einer Person überhaupt erst ermöglicht!

Freilich gibt es neben dem "Körperfühlen", welches allgemein auch als "Seinsfühlung" bezeichnet werden kann, noch weitere Zugänge zur spirituellen Dimension in uns (mehr dazu im "Crashkurs-Im-Bewusstwerden" (CiB) auf raumbewusstsein.net). Aber im Grunde genügt es, allein den Körper von innen her zu fühlen. Denn so wird unsere Aufmerksamkeit, die ansonsten von den ununterbrochenen Verstandesaktivitäten und den von ihnen ausgelösten Emotionen und Gefühlen zur Gänze absorbiert wird, auf recht einfache und zügige Art und Weise wieder daraus abgezogen. Dann kehrt, wenn auch anfangs nur für kurze Zeit, „Stille im Oberstübchen" und „Frieden im Körper" ein. Mit etwas Übung werden diese „Gedankenlücken" dann immer länger und es wird uns mehr und mehr möglich sein, in diesem göttlichen Bewusstseinsfeld zu verweilen.


Das wahre Ich

Daraus beziehen wir schließlich unsere „wahre Ich-Identität", die auf dem inneren Seinsgefühl der so genannten „Ich-Bin-Präsenz" beruht, die völlig unberührt von allen bisherigen persönlichen Erfahrungen ist. Dies ist Dein „wahres Selbst" (wahres Ich), welches nicht nur durch Deine Augen, sondern durch alle Augen blickt und zugleich dem gesamten Universum mit seiner göttlichen Energie „Leben" einhaucht!

Auch nach erfolgtem Identitätswechsel von der „Person" zum „wahren Ich" werden noch Gedanken, sofern sie für alltägliche Zwecke benötigt werden, in unserem Bewusstseinsfeld aufsteigen. Doch wir können sie nun von einer „höheren Warte" aus betrachten, ohne uns darin zu verlieren.
Außerdem sind Gedanken, die aus der Stille in uns aufsteigen, geladen mit der Bewusstseinsfrequenz der Gegenwart und haben damit immer einen sinnvollen Bezug zur gegenwärtigen Situation und bewirken daher adäquate Reaktionen bzw. Handlungen, die unser Leben um ein Vielfaches erleichtern. Der Verstand wird so zu einem sehr hilf- u. segensreichen Werkzeug für unser schöpferisches Bewusstsein hier auf Erden!


Was ist Erwachen?

Wir können somit das „geistige Erwachen" schon etwas konkreter zusammenfassen: Als die Loslösung des Bewusstseins aus der Identifikation mit der Person, welches sich in der Folge als ein göttliches, mit allem verbundenes und absolut friedvolles Bewusstseinsfeld erkennt und so zu seinem wahren Selbst, zu seinem Ursprung in das unbegrenzte, formlose und universell intelligente Allbewusstsein (Raumbewusstsein) zurückkehrt!

Die Auflösung des Egos

Diese „Selbsterkenntnis" geht unvermeidlich mit der Auflösung des „falschen Ichs" einher. Jenes „Ich", welches sich durch die Identifikation des Bewusstseins mit der sich verselbstständigten, urteilenden und alles interpretierenden „Stimme im Kopf" und den von ihr ausgelösten „Gefühlen und Emotionen im Körper" am Leben erhält, und welches u.a. auch als „künstliches Ich", „kleines Ich", als „Ego" oder allgemeinhin als „Person" bezeichnet werden kann.

Etwas anders ausgedrückt könnte man auch sagen: Das kleine Ich stirbt im Zuge unseres Erwachens und dies tut es in der Regel nicht ganz freiwillig, was oft ein Quell für unnötiges Leid ist, solange wir noch damit identifiziert sind. So wird es stets mit sehr gewieften Tricks versuchen, unsere Aufmerksamkeit dauerhaft für sich zu gewinnen, um damit seine Existenz zu sichern. Doch alle derartigen „Selbstreparaturmechanismen" werden früher oder später versagen. Denn ist einmal der Aufwachprozess in Gang gesetzt, ist er im Grunde durch nichts mehr aufzuhalten, vollkommen gleichgültig, wie sehr sich das kleine Ich auch wehrt.

Dabei gilt: Je höher der Widerstand des Egos und je ausgeprägter unser Identifikationsgrad mit diesem ist, umso schmerzhafter kann das „geistige Erwachen" von uns erlebt werden. Ein sicherer Indikator, wie sehr wir uns noch mit der egobehafteten Person identifizieren, zeigt sich in unseren Reaktionen auf Situationen oder Personen, die einen „inneren Widerstand" in uns erzeugen, welcher sich wiederum in Form von Aggression, Verteidigung, Rückzug oder in der letztlich immer dahinterstehenden Angst ausdrückt.

In einem solch „unbewussten Zustand" wird das körperliche Dasein für uns zur einzig wahren Realität und zugleich zu unserem Kreuz, an welches unser göttliches Bewusstsein genagelt wird. Sobald wir jedoch die Identifikation mit der Person aufgeben, eröffnet sich die zeitlose und friedvolle Dimension des formlosen Seins in uns, die uns von der Schwere und Negativität des Egos zur Gänze erlösen kann und auch wird.


Der Aufwachprozess: Plötzlich oder lang und schmerzvoll?

Bei Menschen, deren Bewusstsein im Laufe der „seelischen Evolution" erschöpfend viele Inkarnationszyklen durchlaufen und damit eine entsprechende „spirituelle Reife" erlangt hat, kann die letztendliche Loslösung vom Körperverstand recht zügig und glatt verlaufen, da sich praktisch „erblich bedingt" nur eine sehr geringe Identifikation mit der Person ausgebildet hat.

Kleine Anlässe, wie z. B. das Lesen eines bestimmten Satzes in einem spirituellen Artikel auf sein.de, der ein „Aha-Erlebnis" bzw. ein „tief greifendes Erkennen" bewirkt, können bei solch „reifen Seelen" bereits in jungen Jahren die Initialzündung zum unverzüglichen und vollständigen Erwachen auslösen.

Vor ein paar Jahren noch recht selten, geschieht diese Form des raschen und komplikationsfreien Erwachens nun immer öfter. Denn die derzeitigen energetischen Bedingungen auf Mutter Erde waren noch nie hilfreicher hinsichtlich unseres „geistigen Erwachens", als sie es jetzt sind, sodass man schon in sehr naher Zeit von einer regelrechten „Erwachens-Welle" solch „reifer Seelen" ausgehen kann - sollte sie nicht schon im Gange sein.


Erwachen durch Lebenskrisen

Dies kommt natürlich auch allen anderen Erwachenden zugute, deren „Aufwachprozess" vor allem durch existenzielle Lebenskrisen oder ähnliche Weltbild erschütternden Erfahrungen ausgelöst wurde, und sich nun schon über einen längeren Zeitraum hinweg erstreckt. Deren „Bewusstwerdung" vollzieht sich dabei in Perioden des ständigen Hin- u. Herpendelns zwischen Bewusstheit und Unbewusstheit, zwischen kosmischer Glückseligkeit und profanem Leid.

Im Zuge dessen erhalten sie immer wieder flüchtige Einblicke in das reine Dasein und können den befreienden Frieden sowie die lang ersehnte Sicherheit und Geborgenheit darin kurzweilig erfahren. Aber die Anziehung der Unbewusstheit dieser Welt und jener der problembehafteten Gedanken sind oft noch zu stark, als den Bewusstseinszustand der reinen Gegenwärtigkeit dauerhaft aufrechterhalten zu können.

Die Perioden der Unbewusstheit werden allerdings mit zunehmender „Reife" immer kürzer und können vor allem durch „kontinuierliche Seinsfühlung" sowie durch „bewusste Annahme all unserer Gefühle" - worauf ich weiter unten gleich noch näher eingehen werde - deutlich reduziert werden, sodass schließlich nur noch reines, glückseliges Bewusstsein übrig bleibt!


Erwachen auf die "harte Tour"


Dann gibt es da freilich noch die große Fraktion der völlig unbewussten Menschen, die dermaßen mit der materiellen Welt und ihrem Verstand identifiziert sind, sodass ihnen jeder Zugang zur spirituellen Daseinsdimension bisweilen verwehrt bleibt. Dementsprechend wenig können sie sich für religiöse oder spirituelle Themen begeistern, geschweige dem, ein Verständnis dafür entwickeln.
Dennoch sieht es oft so aus, als würden sie weit weniger vom Leid betroffen sein, als „spirituelle Menschen". Dies liegt daran, dass es meist das Leid ist, welches Menschen aus ihrem „Albtraum" erwachen lässt!

Wer nun also glaubt, bei den „Materialisten" wäre „Hopfen und Malz verloren", der irrt. Denn immer mehr von ihnen geraten ebenso in äußerst schwierige Situationen, die das Potenzial in sich tragen, deren Ego-Schale auf recht „unsanfte Weise" aufzubrechen. Und den „Glücklichen" unter ihnen wird genau dies widerfahren, sodass auch ihr „göttlicher Lichtfunke" durch das „bröckelige Ego-Gefüge" durchscheinen und dieses schließlich zu Fall bringen kann. Die weltweit aufgebrochenen Krisen unterstützen diese zugegeben raue Form des Erwachens.

Doch jede Geburt geht mit Schmerzen einher, so auch die geistige - egal, wie kompliziert oder glatt sie verlaufen mag. Dabei gebärt uns der seelische Leidensdruck, der uns durch die Unbewusstheit der Welt und durch unser eigenes unbewusstes Denken und Handeln auferlegt wird, in Form zyklisch wiederkehrender „Geburtswehen" nach und nach in unser „wahres Dasein" hinein!
Das Leben bedient sich dabei aus einem umfangreichen Potpourri aus unerlösten Gefühlen und unbewusstem Schmerz in uns, die plötzlich vermehrt hochkommen und sowohl durch plagende Gedanken und Bilder als auch durch „schmerzhafte Ereignisse im Außen" in uns ausgelöst werden können, wie z. B. durch Verluste, Beziehungskrisen, Krankheiten und Lebenslimitationen jeglicher Art. All dies dient unserer „seelischen Befreiung" und ist nicht als ein Rückschritt in der spirituellen Entwicklung, oder noch kleindenkender, als „Strafe Gottes" zu werten.


Keine Angst vor Schmerzen

Wichtig dabei ist, dass der Schmerz, in welcher Form er auch auftreten mag, von uns voll und ganz angenommen wird. D. h., alle negativen Emotionen und unerlösten Gefühle, so wie sie nunmal in uns auftauchen, liebevoll mit unserer Aufmerksamkeit zu fühlen und damit in höher schwingendes Bewusstseinslicht zu transformieren. In Kombination mit der bereits näher erläuterten „Seinsfühlung", wird so - und nur so - unsere Bewusstseinsfrequenz dauerhaft angehoben!

Dies klingt nun für den einen und anderen recht einschüchternd und das ist auch starker Tobak, vor allem für jemanden, der sich gerade auf die Suche nach seinem „wahren Ursprung" begeben hat. Im Thomas Evangelium steht hierzu geschrieben: „Wer sucht, soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet; und wenn er findet, wird er erschrocken sein; und wenn er erschrocken ist, wird er verwundert sein, und er wird König sein über das All." (TE, koptisch 2).

So war es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei Dir das Leid, welches Dich zu einem spirituell interessierten Menschen gemacht und Dich genau zu diesen Worten hergeführt hat. Damit hat es als Dein bisheriger „Lehrmeister" weitgehend seinen Zweck erfüllt. Mehr Leid und Schmerz muss nicht sein, wenn Du Dich nun bereitwillig dem Leben hingibst!



Und wie Du dies tun kannst, sollte Dir nach all dem Vernommenen hier ansatzweise schon geläufig sein. Solltest Du dennoch ein paar Hinweisschilder mehr benötigen, die Dir den Weg zu Dir nach Hause deuten, so lade ich Dich recht herzlich dazu ein, mich auf www.raumbewusstsein.net zu besuchen!

Alles (ist) Liebe,
Athokawe  http://www.raumbewusstsein.net


Quellle: www.sein.de