iPhone + Big Brother

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Dabei nutzt die NSA die Sorglosigkeit der iPhone-Besitzer aus. In einer NSA-Präsentation wird dies als „Nomophobia“ bezeichnet. Dies steht für „no mobile phobia“ (keine Angst bei mobilen Geräten). Alles, worüber die iPhone-Nutzer sich Gedanken machen, sei ein guter Empfang. In Anspielung auf den Roman „1984“ von George Orwell heißt es in einer NSA-Präsentation über den Apple-Mitgründer Steve Jobs: „Wer hätte 1984 gedacht, dass das der Große Bruder sein wird?“

Aus den Dokumenten geht hervor, dass die NSA auf eine Vielzahl von Daten zugreifen kann, die auf iPhones gespeichert sind. Als Beispiele für gestohlene Daten finden sich in den NSA-Dokumenten zahlreiche Fotos, die mit iPhones aufgenommen wurden. Doch auch KontaktlistenAnruflisten, besuchte Standorte oder Textmitteilungen sind für die NSA von Interesse.

Aus den Dokumenten geht hervor, dass die NSA die Überwachung der iPhones mittels kleiner Programme durchführt, sogenannter Scripts. Vor allem die Standortermittlung ist für die NSA nützlich. Die macht das iPhone zu einer Art Radar: Denn mit dem neuen Betriebs-System IOS 7, das sich in dieser Wochen Millionen argloser Nutzer freudig heruntergeladen haben, können iPhone-Benutzer die Geräte anderer Nutzer aufspüren.

Es wäre theoretisch denkbar, dass auch die Power-User von der NSA und den anderen Geheimdiensten gelegentlich ein iPhone verwenden. Für sie ist dieser Dienst sehr praktisch – vor allem, weil sie in die Ortungen nachvollziehen kann, die Millionen nützlicher Idioten unbedarfter Handy-Benutzer auswertet.

Zudem speichern die iPhones nicht nur den aktuellen Standort, sondern liefern auch frühere Standorte. Denn die meisten Nutzer stimmen der Speicherung ihrer Standortdaten leichtfertig zu, wenn sie von ihrem iPhone gefragt werden.

Die meisten iPhone-Nutzer haben sich offenbar kaum davon beeindrucken lassen, dass die NSA auf ihre Handys zugreifen kann. Da stört es sie auch nicht, dass nun möglicherweise ihre Fingerabdrücke in den großen Datenbanken der Geheimdienste gespeichert werden. Die Freude an der beeindruckenden Technik wiegt stärker.

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