Die Sicht auf die Männlichkeit von einem amerikanischen Ureinwohner

Freitag, den 20. Mai 2011 um 19:09 Uhr

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18. Mai 2011

„Löse dich von der Idee, dass du lernen musst, wie eine Frau zu denken … du brauchst es nicht.“

von Robert Pierre
übersetzt von Dream-soldier

Ich fühle mich genötigt, auf den jüngsten Artikel „Wohin sind all die wahren Männer?“ zu antworten, weil ich mir in den letzten Monaten die gleiche Frage gestellt hatte.

Ich bin ein Mann aus dem Zweig der Ersten Völker (Ureinwohner) und lebe an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Ich arbeite mit zerbrochenen Familien mit Schwerpunkt Anleitung und Heilung von Kindern. Ich bin seit 21 Jahren verheiraet und habe einen Sohn und eine Tochter.

Auf all meinen Reisen habe ich eine Sache erkannt: Männer sind nicht mehr „wirkliche Männer“ in dem Sinne, dass sie nicht mehr 'aufrecht' gehen.



Die meisten Männer, die ich traf, sind schwache, feige Mädchenmänner oder „Männer“, die herum laufen und sich „laut brüsten“.

Aufrechte Männer 'weinen nicht ihre Gefühle heraus', wenn sie wegen ihrer Verzerrung im Denken und Handeln korrigiert werden. Sie sagen: „Ja, du magst Recht haben, ich werde in Zukunft mehr aufpassen“.

Ein Mann versteht, dass der Maßstab eines guten Liebhabers nicht daran zu messen ist, mit wie vielen Frauen er geschlafen hat, sondern wie gut er in seiner Liebe 'zu einer Frau' ist.

Ein Mann muss sich nicht immer brüsten und posieren, um sein Ego heraus zu stellen. Ein wahrer Mann ist mit seiner Selbsterkenntnis zufrieden.

Ein Mann weiß, dass der Schöpfer uns zwei Augen und einen Mund nicht grundlos gegeben hat. Davon abgesehen sollten Männer und Frauen einander zuhören, doppelt so viel, wie sie reden.

Ein Mann wird in den Augen seiner Frau und seinen Kindern immer aufrecht gehen, wenn ihm beigebracht wurde, ihre Rechte und ein glückliches Leben zu respektieren, genau so wie sein eigenes.

Ein Mann verlässt sich nicht auf andere Männer und ihre Propaganda, um zu bestimmen, wer er ist.

Ein Mann ist autark und braucht sich nicht auf die Handzettel seines 'Meisters' verlassen, damit seine Familie überlebt, er trägt zu seiner Gemeinschaft bei.

Ein Mann nimmt sich einen Nachmittag für seine Kinder frei und lehrt ihnen, ein aufrechter Mann zu werden, auch wenn sie Mädchen sind, periodisch.

Aufrechte Männer sollten agil und schnell sein; in schwierigen Zeiten seine Familie verteidigen und sich seiner täglichen Aufgabe widmen.

Dies sind nur ein paar Beispiele, aber ich denke, man gewinnt einen Eindruck.

Die Medien

Ich glaube, es geht um die Balance. Die Medien haben diese westlichen Gesellschaften so verdreht, dass Männer glauben, Frauen würden sie mögen, wenn sie grausam sind (Frauen mögen böse Jungs – diese dummen Schlampen bekommen das, was sie wünschen) oder reich sind (oft die gleiche Sache).

Und Männern wurde beigebracht, Frauen zu folgen, die locker mit ihren Geschenken umgehen (Hurerei ist gut – dumme Bastarde bekommen das, was sie verdienen, richtig Tiger?).

Das ist die „Wahrheit“, was die Medien lehren, aus meiner Sicht. In unseren abgelegenen, nördlichen Gemeinden hatten wir bis in die frühen 1990ern kein Kabelfernsehen. Innerhalb eines Jahres nach Einführung von diesem Mist in unseren Gemeinden verdreifachte sich die Suizidrate bei Kindern und Kriminalität wuchs dramatisch an.

Inzwischen haben einige Gemeinden begonnen, das zu beobachten, was gesendet wird und blockieren zum Schutz ihrer Familien bestimmte Netz-Inhalte. Diese Kinder sahen jene schicken Autos, wundervolle Männer und Frauen, unvergleichlichen Reichtum und verglichen dies mit ihrer Realität und wurden verwirrt oder gingen 'verloren'. Wir arbeiten immer noch daran, einige von ihnen wieder zu finden.

Vielleicht sollten alle „Männer“ im Westen das gleiche tun.

Löse dich von der Idee, dass du lernen musst, wie eine Frau zu denken … du brauchst es nicht.

Beginne, wie ein 'aufrechter' Mann zu denken, der sowohl das Weibliche wie das Männliche ehrt und daran arbeitet, solche Geschenke zunächst bei sich selbst und durch Empathie auszubalancieren.

Lehrt den Jungs, sich selbst zu respektieren und andere, die auch respektiert werden wollen, und so werden sie und ihr sein. Lehrt den Jungs, zu hören und zu lernen, bevor gesprochen wird und bringt ihnen bei, wie man fischt und jagt, um es dann laut heraus zu schreien.

Als Gegensatz zur Erziehung, wie man einkauft oder welche Kleidung Männer tragen 'müssen' (die meisten tun es nicht, außer im Fernsehen). Erzieht eure Söhne und Töchter, sich erfolgreich gegen 'Tyrannen' zu 'verteidigen'; sagt dann „was soll's“, wenn sie von der Schule verwiesen wurden wegen Selbstverteidigung. Sie haben 'so viel mehr' von euch erhalten und den 'Tyrannen' wurde genau so eine Chance für eine positive Veränderung präsentiert.

Erzieht die Mädchen, dass sie viele Geschenke tragen, die ihnen durch den Schöpfer gegeben wurde und das diese Geschenke unbedingt respektiert werden müssen; dass sie durch die gesunde Pflege dieser Geschenke so stark sind wie die stärksten Männer dieser Welt. Über den Feminismus möchte ich nur soviel sagen, dass dieses 'Konzept' (wie alle anderen Sachen auf dieser Erde), wenn es 'extrem' gelebt wird, nur dazu dient, eine Unausgewogenheit in unseren 'Kreisen' des Selbst, der Partner, der Familie und Gemeinschaften zu erschaffen. So etwas ist etwas von der Natur, alles aus einer Extreme zu betrachten, nehme ich an; die männlich dominierte Welt der Wirtschaft und Politik sind ein gutes Beispiel für diese Idee und heute am aktuellsten.

Jetzt werden manche sagen, dass Ehre, Empathie und Demut nur verschiedene Begriffe für "Schwäche" sind. Wir sagen, dass das Glaubenssystem hinter diesen Begriffen unseren Leuten erlaubt hat, den Völkermord zu überleben und nun sind wir so stark im Geist, dass viele unsere Wahrheit fürchten. Ich sage nicht, 'zurück zu den alten Wegen'. Ich schlage vor, dass es einen 'Mittelweg geben muss'. Wie die Wahrheit über 'alle' Männer in diesen Tagen.

In diesen Tagen, wo sich 'die Welt umdreht', was sollen wir anderes machen, ihr Männer? Wenn es hart auf hart kommt, lauft ihr dann, um einen Nippel zu finden, um saugen zu können?, oder wollt ihr ein für alle Mal … aufstehen.

Bleibt sauber, Brüder und Schwestern. Für diejenigen, die ich beleidigt habe und den Finger ausgestreckt habe, würde ich sagen, erinnert euch, wenn ihr auf andere zeigt, gibt es drei Finger, die auf euch zurück zeigen. (Versucht es) Ich habe es gemach, bevor ich dies geschrieben habe.

Wenn ich irgend etwas in der Geschichte dieser 'Wahrheiten' beleidigt haben sollte, so sei es.

„Du bist der Führer, du hast darauf gewartet“ - Hopi