Neues Geldwesen

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Finanzkrise: Die größte Chance?

Ein neues Geldwesen nach dem Vorbild der Natur kann Wohlstand und Lebensqualität für alle bringen.

Von Bernd Hückstädt, Künzelsau

Eigentlich hätte es jeder merken müssen:
Die Art und Weise, wie wir Menschen bisher mit einander umgegangen sind, hat immer wieder Kriege, Not, Elend und Umweltzerstörung mit sich gebracht. Die Natur hingegen schuf so wunderbare Dinge wie sauberes Wasser, frische Luft, Berge, Auen und Täler,  Regenwälder, Blumen, Tiere und … die Menschen. Einfach ausgedrückt: Die Natur schafft Leben – der Mensch hat bisher meist Leben zerstört.

Was machen wir seit Jahrtausenden falsch, was die Natur richtig macht? Was hat uns aus dem Paradies geworfen? Die Bibel sagt: wir aßen vom „Baum der Erkenntnis“.  Weltlich gesprochen: wir wollten klüger sein als die Natur. So begannen wir systematisch gegen die Natur und damit gegen das Leben zu arbeiten, mit allen bekannten Folgen.

Noch ist es nicht zu spät. So lange wir die lebendige Natur noch haben, ist auch der Schlüssel zum Paradies noch da: je besser wir dem Vorbild der Natur folgen und je besser wir mit der Natur kooperieren, umso besser wird das Leben wieder für alle funktionieren.

In Forschung und Technik wird dieser Grundsatz zum Teil schon berücksichtigt. Flugzeuge zum Beispiel imitieren die Flugeigenschaften der Vögel, deshalb fliegen sie. Zum Antrieb verbrennen sie Erdöl, deshalb tragen sie zur Umweltbelastung bei.

Unsere Wirtschaft und ganz besonders unser Geldwesen arbeiten noch komplett gegen die lebendige Natur und produzieren deshalb Not, Kriege und Umweltkatastrophen, Krankheit und Terror. Noch benehmen wir uns wie ein Krebsgeschwür, das so lange wächst und wuchert, bis es mit samt seinem Wirt stirbt. Während die Wirtschaft langsam beginnt, in Richtung „Grüne Technologie“ umzuschwenken, blieb das Geldwesen bis jetzt noch bei der todbringenden Krebsstrategie. So ist es kein Wunder, dass wir kurz vor einem Kollaps des alten Finanzsystems stehen.

Die Finanzkrise ist vielleicht die größte Chance der Menschheit, denn das alte Geldsystem brachte einen Interessenkonflikt zwischen Wirtschaft und Natur mit sich. Doch jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen um gemeinsam zu überleben. Wir brauchen ein neues Finanzsystem, ein „Lebensgeld“, das gemäß einer „Natürlichen Ökonomie“ funktioniert, die Interessen von Ökonomie und Ökologie vereinigt und weltweit Wohlstand für alle bringt.

Wie kann solch eine natürliche Ökonomie aussehen?
Um das herauszufinden möchte ich Sie einladen, die folgenden Beobachtungen und Überlegungen auf sich wirken zu lassen:

  1. Die Natur existiert schon viel länger als der Mensch. Ganz ohne menschliches Finanzsystem funktioniert sie so gut, dass sie sogar den Menschen hervorgebracht hat.
  2. Die Natur kennt keine Schöpfung durch Schulden, sie schöpft durch das Leben für das Leben.
  3. Deshalb braucht sie keine Steuern, um die Infrastruktur für alle Lebewesen zur Verfügung zu stellen.
  4. In Freiheit lebt jedes Lebewesen seinem Wesen entsprechend. Offenbar stellt die Natur keine Bedingungen.
  5. Zur Arbeit gezwungen werden Tiere erst in menschlicher Gefangenschaft.
  6. Keine Pflanze und kein Tier kämpft für ein Recht auf Arbeit.
  7. Der Natur gelingt ein Kunststück, von dem die Ökonomen träumen: Ewiges Wachstum auf begrenztem Raum. Dieses ewige Wachstum, dieses ewige Werden ist allerdings mit dem ewigen Vergehen verbunden. Wir nennen das den Kreislauf von Werden und Vergehen.

Was können wir aus diesen Beobachtungen lernen?
Gehen wir Punkt für Punkt durch:

  1. Der Mensch ist gut beraten, sich die lebendige Natur als Vorbild zu nehmen.
  2. In einer Natürlichen Ökonomie darf das Geld nicht durch Schulden geschöpft werden, wie im alten System. Die Geldschöpfung muss durch das Leben selbst erfolgen. Sinnvoller Weise wird für jeden Menschen die gleiche Geldmenge geschöpft, und zwar in regelmäßig wiederkehrenden Abständen, ähnlich den Früchten der Natur.
  3. Ein Teil der Geldschöpfung kann für den Staatshaushalt inklusive Gesundheits- und Sozialwesen verwendet werden. Dann braucht es keine Steuern, um die Infrastruktur für Alle zur Verfügung zu stellen. Staatsschulden waren gestern. Bisher arme und reiche Länder gleichen sich in ihrem Wohlstand an. Soziale Unterschiede werden geringer. Die Welt wird friedlicher.
  4. Damit jeder Mensch seinem Wesen entsprechend leben kann, wird ein Teil der Geldschöpfung für ein bedingungsloses Grundeinkommen verwendet. Probleme wie Arbeitslosigkeit, demografischer Wandel usw. lösen sich auf. Gleichzeitig hat jeder Mensch die Möglichkeiten, seine wahren Fähigkeiten zur Blüte zu bringen. Es wird weniger gearbeitet, aber dafür mit deutlich höherer Qualität.
  5. Wegen des Grundeinkommens sind die Menschen nicht mehr gezwungen zu arbeiten. Kinder- und Zwangsarbeit verschwinden. Die umweltschädliche Überproduktion geht zurück. Dennoch besteht ein hoher Leistungsanreiz, denn zum Grundeinkommen kann beliebig viel steuerfrei dazuverdient werden.
  6. Arbeitskampf wird überflüssig, denn jeder ist versorgt.
  7. Da das Geld laufend geschöpft wird, muss es vergänglich sein, damit die Geldmenge konstant ist und somit die Preise stabil bleiben.


Auf diesen und weiteren Erkenntnissen wurde in mehrjähriger intensiver Arbeit die Natürliche Ökonomie entwickelt. Sie bietet unter anderem:


Der  Ausgleichs- und Umwelt-Fonds verfügt zusätzlich über die gleiche Geldmenge, wie der restliche Staatshaushalt. Umweltschutz und Umwelt-Sanierung werden die lukrativsten Wirtschaftszweige.

Die Natürliche Ökonomie hat das Potential, alle bekannten geld-bedingten Probleme der Menschheit zu lösen, wie z.B. Arbeitslosigkeit, demografischer Wandel, Gesundheitskosten, Armut, Kriminalität, Umweltschädigungen und Kriegstreiberei. Ein Zusammenbruch des alten Finanzwesens  bringt die Chance des Wandels mit sich. Wenn dieser Wandel gelingt, kann sich die Menschheit auf die Herausforderung des Jahrhunderts konzentrieren: Das gemeinsame Überleben.

Ausführliche Informationen zur Natürlichen Ökonomie finden Sie im Internet:

Zukunftskonzept Natürliche Ökonomie in Schriftform (mehrere Sprachen):
www.joytopia.net/zukunftskonzept.html

Vortrag auf Video (48 min)
www.joytopia.net/wiener_vortrag.html

Über den Autor

Bernd Hückstädt, Diplom Tonmeister, studierte Musik, Nachrichtentechnik und Mathematik in Berlin. Er leitete mehrere Tonstudios, komponierte Filmmusiken und lehrte Sounddesign an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit früher Jugend beschäftigte er sich mit der Frage, warum in dieser Welt gleichzeitig Überproduktion und Armut herrschen, und wie dieses Problem zu lösen sei. In jahrelanger Kleinarbeit arbeitete er an der Entwicklung besserer Geld- und Wirtschaftsmodelle. Doch erst intensive Naturbeobachtungen ermöglichten ihm die Entwicklung der „Natürliche Ökonomie für weltweiten Wohlstand in Harmonie mit der Natur“. Heute leitet Bernd Hückstädt die Joytopia Akademie, die neben Internet-, Film- und Tonprojekten die Weiterentwicklung und Verbreitung der Natürlichen Ökonomie betreibt.